
Wir sind dann also freitags, nach guter alter brasilianischer Manier, 2 Stunden zu spät, um ca. 17 Uhr losgefahren. Es macht jetzt vielleicht den Anschein, als wäre ich über die ständigen Verzögerungen verärgert, nun nicht wirklich. Wenn man mal drüber nachdenkt, hat man ja auch dieselben „Freiheiten“. So fällt meine gelegentliche 10 Minuten Verspätung überhaupt nicht auf und einen pünktlichen Unterrichtsbeginn gibt es eigentlich nicht. Noch besser heute morgen z.B. ist ein Prof. nicht erschienen. Also nein ich kann mich eigentlich sehr gut mit dem brasilianischen Verhalten arrangieren, wenn ich auch doch immer durch mein zu deutsches (= pünktliches) Verhalten auffalle.
Aber um nicht wieder abzuschweifen, wir sind dann gegen 1 Uhr nachts in São Francisco do Sul im Bundesstaat Santa Catarina angekommen. Wir wurden, wie jedes Mal, super freundlich empfangen. Nachdem wir dann erst mal ein wenig ausgeschlafen und zu Mittag gegessen hatten, haben wir einen ersten Abstecher zum Strand gemacht. Super Sand, super Wasser, super Wellen, es hat richtig Spaß gemacht! Später hat uns Augustos Vater noch zu einer Bootstour eingeladen! An dieser Stelle muss ein wenig geografischer Sachunterricht über die Stadt folgen. São Francisco do Sul ist die drittälteste Siedlung Brasiliens (Gott preise Wiki) und liegt auf einer Insel in einer Bucht, mit der einen Seite zum Meer mit der anderen zur Bucht. Auf der anderen Seite der Bucht liegt die größte Stadt Santa Catarinas, Joinville. Und obwohl São Francisco do Sul mit lediglich ca. 40000 Einwohnern für brasilianische ein verschlafenes Dörfchen ist, was diese Stadt nebenbei echt interessant macht, hat sie einen der größten Containerhäfen Südbrasiliens, der rund 70% der Einnahmen der Stadt darstellt!
Ok genug von überflüssigen Infos die man ließt und wieder vergisst. Der Punkt ist das die besagte Bootstour in der besagten Bucht stattfand. In dieser Bucht befinden sich ca. 15, ein bis drei Fußballfelder große Inseln, die man nebenbei auch käuflich erwerben oder mieten kann, da auf jeder Insel mindestens ein Haus steht. Natürlich haben wir vor einer dieser Inseln geankert und konnten vom Boot ins Wasser springen um zum Strand zu schwimmen!


Nach dem Abendessen mit einem super Wein, Ausustos Vater ist Weinhändler und leidenschaftlicher Koch, incl. seiner halben Verwandtschaft mütterlicherseits haben wir dann abends noch eine Disco besucht. Ich sag mal so, Stephan H. hätte die Musik gemocht … Nach weitern mal Ausschlafen und super Essen ging es wieder zum Strand. Danach noch schnell ein oder zwei Bierchen und wieder war ein super cooler Tag um.

Am Montagmorgen haben wir dann den Pão de Açúcar von São Francisco do Sul bezwungen. Ein „Dschungelpfad“ führte auf die ca. 150 Meter hohe Erhebung. Danach folgte ein Umzug nach Itajaí in ein Strandhaus. Ja 30 Meter von einem ruhigen Strand entfernt haben wir dann weitere zwei Tage verbracht! Leider war surfen nicht drin, da Augusto sein Surfbrett verkauft hat. Dennoch hatten wir dank Wasser, Wetter, Wellen super Spaß.



Am Mittwoch dann sind wir dann ein Stück zurück nach São Paulo gefahren. Dort haben wir dann bei Frangos Familie, incl. All you can eat Churrasco, einer netten Bar und einer, letzten Endes, harmlosen Polizeibekanntschaft, eine Nacht verbracht. Donnerstagmittag haben wir uns dann mit einem anderen Kollegen, Chubaka, in São Paulo getroffen um das Wochenende in Guarujá zu verbringen. Mit dabei waren, natürlich wieder Manu, Emo, Panda, Chubaka, André und und Goiaba. Diesmal übernachteten wir bei Chubakas Eltern, denn wie es der Zufall nun mal so will, haben diese Ferienzimmer zu vermieten, diesmal allerdings ganze 100 m vom Strand entfernt. Dies war ein richtig schöner Männerurlaub, mit Bierchen, Strand, Disco …

und wie immer, das Schönste zu Schluss! Wir haben in Itajaí schon den Mondaufgang festgehalten und am Samstagmorgen dann, nach einer langen Nacht in der Disco, endlich die Zeit gefunden einen Atlantiksonnenaufgang live mitzuerleben! Dafür mussten wir dann nichtmals früh aufstehen :-)


nach diesen Bildern dann bis zum nächsten Mal Schöne Grüße aus Brasilien Lemão